Im Folgenden finden Sie Hintergrundmaterial zum Thema Gewalt gegen Rettungskräfte und andere Berufsgruppen.
Eine Übersicht über gewaltbedingte Unfälle am Arbeitsplatz gibt die Broschüre Arbeitsunfallgeschehen 2022, S. 89 ff.
Einen Überblick über die zeitliche Entwicklung gewaltbedingter Unfälle am Arbeitsplatz und bei ehrenamtlicher Tätigkeit von 2005 bis 2022 bietet die nebenstehende Infografik.
Die meisten Gewaltunfälle mit zunehmender Tendenz ereignen sich in der Branche Gesundheits- und Sozialwesen, besonders betroffen sind hier die Krankenpflegekräfte und die Pflegehelferinnen und -helfer. An zweiter Stelle in der Statistik der Gewaltunfälle steht die Branche Verkehr und Lagerei, hierzu zählen auch Beschäftigte im ÖPNV und Zugbegleiter und Zugbegleiterinnen.
Aus dem Kreis der Rettungskräfte (Freiwillige Feuerwehr, Katastrophenschutz, Kranken- und Rettungstransport) wurden der Unfallversicherung von 2005 bis 2022 insgesamt 2.644 gewaltbedingte Unfälle gemeldet. Weitere Statistiken zum Thema erfragen Sie bitte unter presse@dguv.de.
Eine Übersicht über gewaltbedingte Unfälle in Bildungsreinrichtungen gibt die Broschüre Gewaltbedingte Unfälle in der Schülerunfallversicherung.
Gewaltbedingte Unfälle in der Schule machen zwar nur einen kleinen Anteil der Unfälle in der Schülerunfallversicherung aus. Sie sind aber im Gegensatz zu anderen Unfällen für die Betroffenen und die Schulgemeinschaft besonders belastend. Eine gute gesunde Schule ist daher auch eine Schule, die Wege vermittelt, Konflikte ohne Gewalt zu lösen.
Dabei umfasst Gewalt nicht nur körperliche, sondern auch psychische Gewalt wie Mobbing, Beleidigungen und Bedrohungen. Diese wird aber in der Unfallstatistik nicht erfasst. Gemeinsam mit dem Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa hat die gesetzliche Unfallversicherung daher diejenigen befragt, die besondere Verantwortung für die Gesundheit und Sicherheit von Kindern und Jugendlichen tragen: Lehrerinnen und Lehrer.
Die Antworten sind ein substanzieller Beitrag zu der Diskussion über die Rahmenbedingungen, unter denen Schulen Orte des sicheren und gesunden Lernens für alle sein können. Eine gute gesunde Schule ist eine Schule ohne Gewalt.
Die wichtigsten Erkenntnisse der als "DGUV Barometer Bildungswelt" veröffentlichten repräsentativen Umfrage sind:
Alle Ergebnisse finden Sie hier: DGUV Barometer Bildungswelt 2024. Gewalt unter Schülerinnen und Schülern
In den Jahren 2020 und 2022 hat die Feuerwehr Unfallkasse Niedersachsen eine Umfrage unter mehr als 1.300 Feuerwehrmitgliedern durchgeführt. Das Ergebnis war in beiden Umfragen: Circa ein Drittel der befragten Einsatzkräfte waren in den zwei Jahren vorausgehenden Jahren von Gewalt betroffen. Dabei hat vor allem die verbale Gewalt zugenommen: Beleidigungen und Beschimpfungen sind von 2020 auf 2022 von rund 70 auf 88 Prozent angestiegen. Einschüchterung und Bedrohung mit Worten sowie Gesten haben im Vergleich 2020 zu 2023 um fast 10 Prozent zugenommen (von 20 Prozent auf 29,5 Prozent). Ebenso sind Beleidigungen und Beschimpfungen über die sozialen Medien häufiger erlebt worden. Die Zahlen zeigen einen Anstieg von 3 auf 17 Prozent, jeweils bezogen auf die vergangenen zwei Jahre.
Weitere Informationen:
Beleidigungen, Beschimpfungen, Bedrohungen – Erfahrungen der freiwilligen Feuerwehren
Gewalt gegen Einsatzkräfte – Ergebnisse der Follow-Up-Befragung in Niedersachsen
Die Fachleute der gesetzlichen Unfallversicherung verfügen über ein breites und branchenspezifisches Fachwissen hinsichtlich der Prävention von Gewalt am Arbeitsplatz. Bei Bedarf vermittelt die Pressestelle der DGUV ein Interview oder ein Hintergrundgespräch für die redaktionelle Berichterstattung.