die Vermeidung arbeitsbedingter Unfälle und Erkrankungen ist ein zentrales Element bei der Sicherung der Gesundheit, Produktivität und sozialen Stabilität in unserer Gesellschaft. Vieles, was uns heute als selbstverständlich im Arbeitsschutz erscheint, wurde über Jahrzehnte hinweg entwickelt und in die Praxis der Unternehmen und Bildungseinrichtungen implementiert.
Arbeitsmedizinische Forschung, die sich mit den Auswirkungen der sich stets verändernden Bedingungen am Arbeitsplatz oder in Bildungseinrichtungen auf den Menschen beschäftigt, ist Voraussetzung für effiziente und effektive Prävention. Sie ist nicht statisch und muss sich an die Herausforderungen des Wandels der Arbeitswelt anpassen. Forschung liefert bei diesem Anspruch entscheidende Impulse für die Weiterentwicklung der Prävention von berufsbedingten Erkrankungen und trägt gleichzeitig mit dazu bei, Arbeitsbedingungen zu verbessern und Schutzmaßnahmen zu entwickeln.
Ein wichtiges Tool der arbeitsmedizinischen Forschung sind Humanstudien. Sie ermöglichen eine direkte Untersuchung der Auswirkungen von Arbeitsplatzbedingungen auf die Gesundheit der Beschäftigten. Durch solche Studien können spezifische gesundheitliche Risiken direkt beim Menschen identifiziert und bewertet werden. Dies bildet die Voraussetzung für effektive Präventions- und Schutzmaßnahmen. Zusätzlich können mit Humanstudien bereits ergriffene Schutzmaßnahmen evaluiert und gegebenenfalls angepasst werden.
Eine Form der Humanstudien sind sogenannte Interventionsstudien. Sie beschäftigen sich mit der Frage der Wirksamkeit von Präventionsmaßnahmen im Vergleich. Im Beitrag „Aus der Praxis“ stellen wir die Studie InterWeld vor. Hierbei wird untersucht, wie sich Präventionsmaßnahmen an Schweißerarbeitsplätzen auf die Gesundheit der Beschäftigten auswirken.
Zu Beginn und im letzten Drittel der SARS-CoV-2-Pandemie hat das IPA eine Längsschnittstudie bei Beschäftigten außerhalb des Gesundheitssektors im Hinblick auf ihre psychischen Belastungen durchgeführt. Dabei wurden Beschäftigte jeweils online befragt. Vorgestellt werden nun die Ergebnisse der zweiten Befragung.
Der Klimawandel führt zur verstärkten Sonneneinstrahlung in Mitteleuropa. Dies hat bereits heute zu einem Anstieg der Verdachtsanzeigen auf eine Berufskrankheit Nr. 5103 geführt. Besonders betroffen davon sind Outdoor-Worker. Die Frage, wann sich aus einer Vorstufe ein heller Hautkrebs entwickelt, soll nun gemeinsam mit der Universitätshautklinik Bochum in einem Forschungsprojekt untersucht werden. Die Ergebnisse sollen Grundlage für die Entwicklung eines neuen Bewertungssystems zur Risikoabschätzung sein.
Humanstudien in der Arbeitsmedizin tragen maßgeblich dazu bei, die Gesundheit am Arbeitsplatz zu fördern, arbeitsbedingte Risiken zu minimieren und insgesamt sicherere und gesündere Arbeitsbedingungen zu schaffen. Ihre Ergebnisse unterstützen die Unfallversicherungsträger bei ihrem gesetzlichen Auftrag und leisten so einen wichtigen Beitrag zur sozialen Stabilität in unserer Gesellschaft.
Ihr
Thomas Brüning