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Das Forschungsvorhaben möchte mit Lithium-Ionen-Batterien konfrontierten Einsatzkräften der Feuerwehr, beteiligten Akteuren zur fachgerechten Entsorgung der Batterie und zur Instandsetzung des Havarie-Umfeldes sowie weiteren Personengruppen in Fertigung, Logistik und Lager eine verbesserte Informationslage hinsichtlich des komplexen Batterieverhaltens im Havariefall beschaffen. Die Sensibilisierung von betroffenen Versicherungsträgern der DGUV auf potenzielle Risiken im Umgang mit Lithium-Ionen-Batterien während und nach einer Havarie dient der Gefährdungsminimierung bzw. -vermeidung. Durch ein wissenschaftlich fundiertes, möglichst standardisiertes Vorgehen im Einsatz wird das Gesundheitsrisiko der beteiligten Akteure reduziert, sodass einer übervorsichtigen Einsatzstrategie mit folglich verzögerter Personenrettung und Sicherung von Sachwerten entgegengewirkt werden kann.
Die Projektleitung und Gesamtkoordination wird durch das Forschungszentrum Energiespeichertechnologien (EST) übernommen. Neben der Untersuchung der Schadstoffexposition im Havariefall und der damit einhergehenden Kontamination des Havarieortes konzentriert sich das Forschungsvorhaben explizit auf die Kommunikation der derzeit fehlenden Kenntnisse in Zusammenhang mit Lithium-Ionen-Batterien zur Sensibilisierung und Beratung von Versicherten.
Die zur Erfüllung der Forschungsziele erforderlichen Arbeiten sind in thematisch geschlossene (Teil-)Arbeitspakete unterteilt, deren (Teil-)Ergebnisse bereits im Projektverlauf im Rahmen von Informationsveranstaltungen, z. B. durch Workshops, interessierten Betroffenen präsentiert werden sollen. Durch die gute Vernetzung der Freiwilligen Feuerwehr Goslar mit anderen Wehren innerhalb und außerhalb Niedersachsens sollen diese Kontakte genutzt werden, um die Reichweite von derartigen Informationsveranstaltungen zu erweitern.
Im Projektverlauf sind Schadstoff-Expositionsversuche sowie Löschwasser-Kontaminationsversuche am EST vorgesehen, in denen jeweils ein realitätsnahes Einsatzszenario nachgebildet werden soll. Ausgehend von den experimentellen Untersuchungen zu exponierten Havarieprodukten und der damit einhergehenden Kontamination der Versuchsumgebung sollen die Ergebnisse weiterführend bewertet werden, um mögliche Gesundheitsrisiken zu identifizieren und Handlungsempfehlungen auszusprechen. Diese können wiederum als Grundlage für Gefährdungsbeurteilungen dienen. Um ein verbessertes Monitoring der Schadstoffexpositionen während des Einsatzes und eine Bewertung der Belastung im Nachgang zu ermöglichen, sollen zunächst Messprinzipien für relevante Gase und Partikel erarbeitet werden. Ein Abgleich von bereits verfügbarer mobiler und stationärer Messtechnik soll dazu dienen, mögliche Blind Spots in den derzeitigen Analysemöglichkeiten zu identifizieren und auf dieser Grundlage herstellerneutrale Empfehlungen zu ergänzender Messtechnik auszusprechen.
-branchenübergreifend-
Gefährdungsart(en):Gefahrstoffe, Arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren
Schlagworte:arbeitsschutzgerechtes Verhalten, Gerätesicherheit, Prävention
Weitere Schlagworte zum Projekt:Lithium, Batterien